Filmtipps

 

Der Verdingbubverdingbub

Schweiz 2011

Regie: Markus Imboden

Darsteller: Katia Riemann, Stefan Kurt, Max Simonischek, Max Hubacher, Lisa Brand, Miriam Stein, Andreas Matti

 

Der Film zeigt die Geschichte des Waisenkindes Max. Sein grösster Traum ist es, Teil einer "richtigen Familie" zu sein – und tatsächlich scheint sich dieser zu erfüllen: Max wird an eine Bauernfamilie verdingt. Statt Liebe und Anerkennung zu bekommen, wird er hier aber von seinen Pflegeeltern wie ein Arbeitstier behandelt und von deren Sohn Jakob aus Eifersucht gedemütigt. Das Handorgelspiel ist das einzige, was ihm niemand nehmen kann. Hier schöpft er Mut und bekommt das zum Überleben notwendige Quäntchen Selbstachtung. Als eine neue Lehrerin aus der Stadt sein musikalisches Talent erkennt, darf Max sogar am lokalen Schwingfest vor der gesamten Gemeinde, spielen. Das Glück ist allerdings nur von kurzer Dauer. Eifersucht und Missgunst sind stärker.

Als die Lehrerin sich für ihn einsetzt, wird das Leben für Max auf der Dunkelmatte noch schlimmer. Das einzige, was seinen Überlebenswillen erhält, ist die Freundschaft zu Berteli. Das Mädchen ist in einer nahe gelegenen Kleinstadt aufgewachsen. Weil die verwitwete Mutter die Familie nicht ernähren kann, werden ihr die Kinder weggenommen und an Bauern verdingt. Mit Berteli träumt Max sich nach Argentinien, in eine Fantasiewelt, wo ausschliesslich Fleisch gegessen wird und angeblich sogar die Heugabeln aus Silber sind. Da schlägt die Brutalität ein weiteres Mal zu.

Dank eines unerwarteten Verbündeten schafft Max die Flucht und macht sich auf, den Traum von Argentinien Wirklichkeit werden zu lassen; gerüstet mit seiner Handorgel und der Gewissheit: da draussen, in der Welt, kann es nur besser werden.

 

Ein beklemmender Film - gehalten in wunderschön stumpfen Farben - über ein düsteres Stück Schweizer Vergangenheit. Vergangenheit?

 


 

Zimt und Korianderzimt und koriander

Feiner poetischer griechischer Film

Regie: Tassos Boulmetis

Darsteller: Georges Corraface, Ieroklis Mihailidis, Renia Louizidou

 

Der griechische Astrophysiker Fanis erfährt, dass sein Grossvater Vassilis erkrankt ist. Er macht sich auf eine letzte Reise zu ihm nach Istanbul, wo die ganze Familie einst lebte.

Fanis beginnt, sich zu erinnern: An seine Kindheit in Istanbul, wo ihm der Grossvater anhand von Gewürzen erste Lektionen in Astronomie erteilte. "Im Wort Gastronomie stecke auch das Wort Astronomie", so der alte Mann. Pfeffer ist warm und brennt wie die Sonne, Zimt ist süss und bitter wie die Venus und damit die Frauen.
Gewürze haben magische und heilende Fähigkeiten, erfährt Fanis in den spannenden Stunden mit dem Grossvater, auf dessen Dachboden er mit dem Mädchen Saime immer spielte. Doch die Idylle zerbricht, als die Türken 1964 die Griechen zwingen, das Land zu verlassen.

 

 


 

Maria, ihm schmeckt's nicht!maria

Italienisch/deutsche Komödie

Deutschland 2010

Regie: Neele Leana Vollmar

Darsteller: Christian Ulmen, Lino Banfi, Mina Tander

 

Der Deutsche Jan möchte die Deutsch-Italienerin Sara heiraten. Ganz unspektakulär. Nur standesamtlich. Doch Jan hat die Rechnung nicht ohne seinen zukünftigen Schwiegervater Antonio gemacht. Der verlangt eine Hochzeit in Süditalien. Basta! Jan, Sara und ihre Eltern reisen nach Campobello, um die Feier mit der ganzen Sippschaft vorzubereiten. Konfrontiert mit südländischem Temperament, fremder Küche, weichen Betten und harter Bürokratie muss Jan sich schgliesslich fragen, ob Sara und ihre Familie wirklich die Richtigen für ihn sind...

Im Verlaufe zeigt sich, dass Jan eigentlich sehr viele italienische Züge angenommen hat, sein Schwiegervater Antonio durch seine Arbeit in Deutschland aber gar kein richtiger Italiener mehr ist und von seinen Verwandten im Grunde verachtet wird.

Nach dem Bestseller von Jan Weiler.

 

 


 

Sandmannsandmann

Absolut schräge Komödie!

Schweiz 2011

Regie: Peter Luisi

Darsteller: Fabian Krüger, Frölein Da Capo, Beat Schlatter

 

Der Philatelist Benno (Fabian Krüger) mag Ordnung in seinem Leben, Beethoven und schöne Frauen. Seine Nachbarin Sandra (Frölein Da Capo aus «Giacobbo/Müller»), die von einer grossen Karriere als Einfrauorchester träumt und nachts lautstark in ihrer Bar Songs probt, ist dem gescheiterten Dirigenten ein Dorn im Auge. Da sie weder sein Typ ist, noch Bennos Musikgeschmack teilt, beleidigt und beschimpft er sie regelmässig. Sandra jedoch lässt sich von Bennos Anfeindungen nicht beeindrucken und übt weiterhin für den grossen Durchbruch. Eines Morgens findet Benno Sand in seinem Bett. Als er realisiert, dass er selber den Sand verliert, und der Sand in immer grösseren Mengen aus ihm rieselt, verwandelt sich Bennos wohlgeordnetes Leben in ein einziges Chaos. Er verliert nicht nur seinen Job, sondern auch sein Leben gerät in Gefahr, weil Benno ganz zu Sand zu zerfallen droht. Als er erkennt, dass ausgerechnet Sandra der Schlüssel zu seiner Rettung ist, beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit…